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Erfolgreich bloggen 2023

12 Traffic-Booster für Blogs im Jahr 2023

Zuletzt aktualisiert am 25.03.2023

In diesem Artikel

Du weißt: Gute Blogs heben dich von Mitbewerbern ab und positionieren deine Marke stärker. Nur ist es nicht mehr so einfach, gute Rankings zu erzielen. In Zeiten von ChatGPT kann jeder einen Text mit 1.500 Wörtern schreiben – wie soll sich da die Spreu vom Weizen trennen? In diesem Artikel wirst du es erfahren.

Erfolgreich bloggen ist kein Hexenwerk. Die Anforderungen sind höher als noch vor wenigen Jahren, denn neben SEO nimmt auch die User Experience eine wichtigere Rolle ein. Hinzu kommt, dass der Hype um Künstliche Intelligenz mehr Individualismus abverlangt, denn generische Texte können sich langfristig nicht von der Masse abheben. 

Um nicht im „Content-Dschungel“ zu versinken, präsentiere ich dir nachfolgend zwölf Tipps für erfolgreiche Blogs im Jahr 2023. Der Impuls für diesen Artikel sind die sich ständig wandelnden Anforderungen an qualitativ hochwertigen Content. Blogs á la „Ich schreibe 2.000 Wörter und platziere das Fokus-Keyword mindestens 50 mal“ funktionieren nicht mehr. Und auch wenn das den meisten wohl bewusst ist, kennen viele die aktuellen Best Practices nicht. Und genau diese werde ich dir nachfolgend präsentieren. 

Das Wichtigste in Kürze

  • Erfolgreich bloggen basiert auf einer Kombination aus Stilistik, SEO und User Experience.
  • Der Einsatz von KI (z. B. ChatGPT) unterstützt die Contenterstellung, aber ersetzt deine individuelle Leistung nicht.
  • Messgrößen (z. B. Wortzahl oder Keyword-Dichte) haben keinen direkten Einfluss auf den Erfolg deines Blogs.

Welche Rolle spielt Bloggen im Jahr 2023?

Content is King. Und das ändert sich auch nicht so schnell. Blogs bilden das Fundament für erfolgreiches Content Marketing und sind der Motor für deine Leadgenerierung. Nichts bietet derart inhaltliche Tiefe bei konstanter Nachfrage wie ein Blog.
Klar, auch ein Podcast oder Social Media deckt Inhalte sehr präzise ab, aber die transaktionale Nachfrage ist nicht so groß wie bei Suchmaschinen. Blogs vereinen alle für das Marketing relevanten Aspekte: Hohe Nachfrage, Chancen auf skalierbare Leadgenerierung und Positionierung deiner Marke.

Erfolgreich bloggen: 12 wertvolle Tipps

Die nachfolgenden zwölf Tipps für erfolgreiche Blogs zielen darauf ab, dass du mit einer Kombination aus SEO, User Experience, Stilistik und zielgruppenorientiertem Marketing deine individuellen Maßstäbe erreichst. Egal, ob das der Markenaufbau oder die Leadgenerierung ist. 

Erfolgreich bloggen 2023

Berücksichtige EEAT

Anfang 2023 wurde bekanntgegeben, dass Google seinen Fokus zunehmend auf EEAT legen wird. EEAT ist die Kurzform für Experience, Expertise, Authority und Trustworthiness. Also zu Deutsch: Erfahrung, Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit. Diese vier Eigenschaften sind relevant für die Google-Rankings und nehmen vor allem in Zeiten der rasanten KI-Entwicklung einen hohen Stellenwert ein.

Ich werde an dieser Stelle aber nicht die vier Aspekte von EEAT im Detail erklären, sondern sie anhand eines Beispiels erläutern. Praktische Ansätze bleiben schließlich besser in Erinnerung und entwickeln dein Gespür für hochwertigen Content.
Angenommen, du bist Inhaber eines Blogs rund um das Thema Digitalisierung. Die Umsetzung von EAAT könnte dann wie folgt aussehen:

  • Experience: Du kennst dich offensichtlich mit dem Thema aus und hast selbst schon praktische Erfahrung gesammelt. Du untermauerst das mit deinem detaillierten Wissen rund um Digitalisierung und IT.
  • Expertise: Du erweckst den Eindruck, dass du Experte/In auf dem Gebiet der Digitalisierung bist. Erfahrungswerte und tiefgehendes Wissen untermauern diesen Eindruck.
  • Autorität: Eine vielfältige Themendichte rund um die Digitalisierung und jahrelange (Berufs-) Erfahrung sprechen für deine Expertise. 
  • Trustworthiness: Die Website hinterlässt insgesamt einen vertrauenswürdigen Eindruck. Die User Experience wird berücksichtigt, dein Unternehmen kommuniziert wichtige Informationen (z. B. Preise) transparent und es gibt keine verdächtigen Aktivitäten. Außerdem können Behauptungen mit vertrauenswürdigen Quellen bewiesen werden.

Beachte, dass EEAT je nach Themenschwerpunkt strenger behandelt wird. So ist Google bei Informationen aus den Bereichen Finanzen und Gesundheitswesen viel genauer als z. B. beim Marketing. 

Für die Praxis heißt das: Begründe deine Behauptungen mit seriösen Quellen, nenne Beispiele anhand eigener Erfahrungen, platziere am Ende deiner Artikel eine Autorenbox, sei transparent und optimiere deine Website ganzheitlich. Du solltest es außerdem offen kommunizieren, wenn ChatGPT oder andere KI-Anwendungen für die Content-Produktion verwendet wurden. Und sofern du Content zu Themen wie Finanzen oder Gesundheit produzierst, solltest du Dienstleister beauftragen, die sich damit auskennen. 

Nutze die Vorteile von Themencluster

Ich sehe auf vielen Blogs, dass Themen aus unterschiedlichen Kategorien aufgegriffen werden. Und auch wenn Vielseitigkeit deine Kompetenz untermauert, wird dein Content unter Umständen als zu generalistisch betrachtet. Es fehlt nämlich die inhaltliche Tiefe. Das ist vor allem der Fall, wenn du erst zehn Artikel auf deinem Blog veröffentlicht hast und sie alle unterschiedliche Themen abdecken. 

Schauen wir auf ein Beispiel aus dem Finanzwesen: Stelle dir vor, dir werden zwei Blogs präsentiert, beide mit jeweils drei Themen. Der erste Blog präsentiert dir ausschließlich Artikel zu ETFs. Der zweite Blog befasst sich hingegen mit Tipps für Immobilien,  Bitcoin und Aktien.
Der erste Blog hinterlässt ohne Frage einen besseren Eindruck, da Vertiefung zu einem Thema. Der zweite Blog greift inhaltlich hingegen drei Investment-Arten auf, nämlich Wertpapiere, Krypto und Immobilien. Bei einer geringen Content-Dicht hinterlässt das keinen vertrauenswürdigen Eindruck.

Je nach Themenbreite macht es bei diesem Beispiel keinen Unterschied, über welche Inhalte geschrieben wird – denn wenn ein Blog jeweils 20 Artikel zu Immobilien, Krypto und Wertpapieren bereitstellt, wirst du so oder so als Experte oder Expertin wahrgenommen. Doch das ist der Punkt: Bei 20 Artikel zu jeweils drei Themen bestehen ja die besagten Themenpoole. Es geht ja bei Themencluster nicht darum, bestimmte Inhalte auszuschließen, sondern diese zu kategorisieren. Deshalb wäre es in diesem Fall empfehlenswert, erst mal fünf bis zehn Artikel über Aktien und dann fünf bis zehn Artikel über Immobilien zu schreiben. Du musst die Kuh richtig melken. 

Für die, die am Anfang stehen und ihre Website erst aufbauen, sind Themencluster essentiell, um auch mit wenig Inhalten schnell das Vertrauen ihrer Zielgruppe zu gewinnen und sich auf einem umkämpften Markt zu positionieren. Es geht hier also auch um die Markenpositionierung und die Stärken im Wettbewerb.
Deine Konkurrenz generiert bereits Traffic und ist dir einige Artikel voraus – wie willst du also überzeugen? Klar, beim Bloggen muss das Gesamtpaket stimmen: Keywords, Website-Performance, Marketingstrategie und User Experience. Doch mit Themenclustern kannst du von Anfang an signalisieren: „Ja, ich bin zwar neu, aber ich kenne mich auf diesem Gebiet besser aus als andere.“

Schreibe für deine Zielgruppe

Welches Keyword darf es heute sein? Nein, ich möchte die Relevanz von Keywords auf keinen Fall abstreiten, denn sie bilden die Basis für Blogartikel, die gefunden werden. Dir muss aber klar sein, für wen du schreibst – nicht für Suchmaschinen, sondern für deine Zielgruppe. Hier möchte ich vor allem auf die Suchintention hinweisen. 

Auch im Jahr 2023 versuchen Blogs auf Keywords zu ranken, die keinerlei Bezug zur Suchintention der Zielgruppe haben. Beispiel: Du möchtest einen Artikel über das Keyword „Mountainbike“ schreiben – genug Potential ist vorhanden, denn laut ahrefs beläuft sich das monatliche Suchvolumen auf 57.000. Aber du darfst hierbei nicht übersehen, dass „Mountainbike“ ein generischer Suchbegriff ist, dessen Suchintention unterschiedlich sein kann. Vielleicht möchte jemand ein Mountainbike kaufen (transaktional), vielleicht sucht deine Zielgruppe aber auch nach einem Ratgeber zu den besten Mountainbike-Strecken in der Nähe (informell). 

Frage dich immer, worauf du mit einem Keyword abzielst und kommuniziere das im Meta-Tag (dadurch erkennen Nutzer bei einer Google-Suche sofort, welche Personengruppen dein Content anspricht). Nur weil ein Keyword viel Potential verspricht, kannst du es nicht ausschöpfen. Etwas ähnliches zeigt sich bei Markensuchanfragen von großen Firmen: Suchvolumen ist meistens vorhanden und die Keyword Difficulty ist gering. Aber fast alle Nutzer werden direkt auf die Website des Herstellers klicken, denn die Intention besteht ja darin, die Marke zu finden. 

Nutze die Stärken von Künstlicher Intelligenz

Künstliche Intelligenz ist bei vielen nicht gern gesehen, doch es ist eine Tatsache, dass sie uns in Zukunft weiter begleiten wird. Unser Arbeitsleben wird weiter digitalisiert und automatisiert, daher ist es nicht zu vermeiden, dass sich Anwendungen wie ChatGPT als Hilfsmittel etablieren. Deshalb wirken sich KI-generierte Inhalte auch nicht nachteilig auf deine Google-Rankings aus

Was heißt das jetzt für die Praxis? Texte mit ChatGPT schreiben und 1 zu 1 in den Blog kopieren? Bloß nicht! Auch wenn KI viele Vorteile verspricht und dir Arbeitsaufwand erspart, musst du Blogartikel selbst optimieren. ChatGPT kümmert sich nicht um deine SEO oder um die UX-Aspekte. Außerdem lassen sowohl Stilistik als auch inhaltliche Tiefe von KI-generierten Texten zu wünschen übrig. ChatGPT liefert dir inhaltliche Impulse und es fällt dir womöglich leichter, Informationen schnell zu sammeln, aber das ersetzt keine tiefgehenden Kenntnisse in den Bereichen SEO und Marketing. Und es ersetzt auch kein inhaltliches Know-how, denn viele Informationen der ChatGPT-Datenbanken sind noch auf dem Stand von 2021. Es ist daher wesentlich zielführender, ChatGPT als eine Art Hilfsmittel zu verwenden, aber inhaltliche Expertise sowie Wissen in den Bereichen SEO und UX musst du mitbringen. 

Wenn jeder ChatGPT verwendet, wachsen auch die Anforderungen an gute Blogs. So funktioniert Wettbewerb: Steigt das Angebot, müssen andere qualitative Kriterien greifen. In diesem Fall sind das, wie bereits erwähnt, SEO und User Experience. Aber auch Stilistik, Marketingstrategie, Persönlichkeit und Content Design. 

Deine Individualität ist das A und O

ChatGPT bringt mich zu der Relevanz von individuellen Stärken und Erfahrungen. Stichwort: Unique Content. Beschränke dich nicht auf erfundene Beispiele in deinen Blogartikeln, sondern berichte von eigenen Erfahrungen. Erzähle deine Story und lass Nutzer in das Unternehmensgeschehen eintauchen. Automatisierung und Digitalisierung zweigen uns immer mehr von Eigenschaften wie Persönlichkeit und Individualität ab. Dabei sind es genau diese Eigenschaften, die deine Zielgruppe zu schätzen weiß.

Backlink-Building

Hochwertige Links von anderen Webseiten sind essentiell für deine SEO-Rankings. Interne Links verbessern deine Website-Struktur, Backlinks befördern deine Webseite hingegen weiter nach oben in den Suchergebnissen. Viele sind sich dem bewusst, aber sie wissen nicht, wie sie ihr Backlink-Profil ausbauen können.

So mancher würde jetzt sagen: „Na ja, ich kaufe meine Backlinks einfach!“ Doch genau das empfehle ich nicht. Private Backlink Networks sieht Google nicht gerne, ebenso wenig wie gekaufte Backlinks. Du riskierst damit sogar einen Google Penalty. Das macht hinsichtlich der Preise nur Sinn, denn wieso sollten 50 Backlinks für weniger als 30 € irgendwelchen Erfolg für deine SEO versprechen?

Um seriöse Backlinks zu bekommen, empfehle ich dir andere Vorgehensweisen. Frage z. B. bei Unternehmen aus deiner Branche an, ob du Blogartikel für sie schreiben kannst. Alternativ kannst du dich in Web- und Firmenverzeichnissen eintragen lassen sowie die Stärken von Social Signals nutzen.

Mein Tipp: Verfasse sinnvolle Kommentare unter den Blogartikeln von deinen Wunschunternehmen. Nicht jedes Unternehmen wird direkt auf eine Anfrage von dir reagieren, vor allem nicht bekannte Unternehmen mit hoher Nachfrage. Du musst dich erst als Experte/In positionieren und das geht am besten mit sinnvollen Kommentaren zu den Blog-Artikeln (vermeide irgendwas in Richtung „Toller Artikel!“, sondern biete ergänzenden Mehrwert).

Du fragst dich vielleicht, wie du für Gastbeiträge geeignete Unternehmen findest. Hierzu empfehle ich dir einen Blick auf die Page Authority. Über Tools wie ahrefs kannst du Webseiten analysieren und deren Stellung im Wettbewerb in Erfahrung bringen. Eine Page Authority ab 50 gilt als gut. 

Achte darauf, dass deine Gastbeiträge eine Autorenbox zu deiner Person beinhalten. Damit zeigst du dich erkenntlich und Leser nehmen dich besser wahr. In der Autorenbox kannst du schließlich auch auf deine Webseite verlinken. Ich empfehle dir die Verlinkung auf deine Startseite, denn damit gewinnst du am schnellsten Relevanz. Hingegen solltest du vermeiden, auf kommerzielle Inhalte (z. B. Produktseiten) zu verlinken, denn das sieht Google nicht gerne. 

-> Wenn du mehr über Backlink-Building erfahren möchtest, empfehle ich dir meinen Artikel „Legal Backlinks aufbauen: 6 Tipps für 2023„. 

Bock auf mehr (-wert)?

Diesen Blog-Artikel findest du mit zusätzlichen Inhalten als zweiteiliges Audio bei Spotify. Der SEO-Virtuosen-Podcast ist perfekt für alle, die wertvollem Marketing-Know-How nicht widerstehen können. Dich erwarten zusätzliche Einblicke, Beispiele und Impulse! 

Investiere in das Content Design

Artikel ohne Bilder, Videos und farblichen Akzenten wirken nicht so attraktiv auf deine Zielgruppe. Nutze die Stärken der Psychologie und gewinne mehr Leads mit einem ansprechenden Content Design. Videos eignen sich besonders gut, denn sie bleiben besser in Erinnerung und Google sieht es ebenfalls gerne, wenn Webseiten Videos integrieren. 

Bilder bieten idealerweise inhaltlichen Mehrwert. Nutze Designs, um Inhalte zusammenzufassen und um Beispiele zu veranschaulichen. Tools wie Canva bieten dir viele Vorlagen und Gestaltungsmöglichkeiten für deinen Blog. Stockbilder kannst du auch nutzen, aber ich würde nicht zu viele verwenden. 

Achte beim Content Design darauf, deiner Corporate Identity treu zu bleiben. Aus Gründen des Marketings macht es wenig Sinn, wenn deine CI über die Farben blau und grau definiert wird, du aber gelb-grüne Bilder verwendest. Das Gesamtbild muss stimmen. 

Inhaltliche Tiefe statt Wortzahl

Viele Wörter versprechen nicht zwingend inhaltliche Tiefe. Artikel können mehr als 2.000 Wörter umfassen und trotzdem keinen Mehrwert bieten. Das ist vor allem der Fall, wenn man versucht, nur auf eine bestimmte Wortzahl zu kommen, ohne die inhaltlichen Wünsche seiner Zielgruppe zu berücksichtigen. 

Weniger ist durchaus mehr. Ich empfehle zwar, inhaltlich mehr Tiefgang zu bieten als deine Mitbewerber, aber dafür musst du nicht zwingend mehr Wörter schreiben. Ich sehe immer wieder Koch-Blogs, die etwas zu ihren Rezepten schreiben, obwohl es keinen Mehrwert bietet. Es wird nicht auf die Zutaten und deren Nährstoffen oder ähnliches eingegangen, sondern warum das Rezept so lecker schmeckt. Dabei ist es doch wesentlich zielführender, weniger Wörter zu schreiben, aber gezielt auf die wichtigsten Fragen zu dem Rezept einzugehen. Im Idealfall basieren diese Fragen auf Keywords.

Ich empfehle dir, inhaltliche Einwände deiner Zielgruppe zu behandeln. Das bedeutet, du bietest einen inhaltlichen Tiefgang, der alle möglichen Aspekte eines Themas berücksichtigt. Wenn du also z. B. über die Vorteile schreibst, solltest du auch die Nachteile thematisieren (Ausnahme: Du möchtest dein Angebot gezielt in den Fokus rücken). Und wenn du einen Leitfaden veröffentlichst, dürfen Beispiele für die Umsetzung nicht fehlen. Auch Definitionen und deine eigenen Erfahrungen gehören mit dazu. Am Ende deiner Artikel schreibst du ein Fazit mit abschließender FAQ-Sektion. Gehe auch in die detaillierte Keyword-Recherche, denn aus relevanten Suchbegriffen ergeben sich oftmals interessante Themen-Impulse. 

Starke Überschriften statt nur Keywords

Wie bereits erwähnt, solltest du primär für deine Zielgruppe schreiben und nicht für Suchmaschinen. In diesem Abschnitt beziehe ich mich aber weniger auf die bereits erwähnten UX-Aspekte wie z. B. die Suchintention. Stattdessen möchte ich auf deine Mitbewerber und die Relevanz von Überschriften eingehen.

Jeder Blog sollte einzigartige Inhalte liefern, das möchte auch Google. Stichwort: Unique Content. Aber viele Blogs sind nur eine Kopie von anderen. Der Grund ist häufig die blinde Übernahme von Keywords, Inhalten und Überschriften. Im Fokus steht nicht die Einzigartigkeit der Inhalte, sondern nur, ob Keywords genug Suchvolumen abwerfen. Das Ergebnis sind langweilige Artikel, die Standardfragen zum Thema beantworten. Es fehlen packende Überschriften und die Inhalte sprechen deine Zielgruppe kaum an. 

Verstehe mich nicht falsch, Keywords sind ohne Frage wichtig. Aber du kannst neben den Keywords auch eigene Ansätze und Impulse einbringen und diese in ansprechenden Überschriften verpacken. Die Überschrift „NFTs benötigen mehr Strom als ganz Finnland“ wirkt ganz anders als „Wie viel Strom benötigen NFTs?“. Und dann hörst du nicht bei der Überschrift auf, sondern gehst inhaltlich tiefer als alle deine Mitbewerber. 

Klar, bei Überschriften kommt es auch darauf an, ob integrierte Keywords ein gutes Suchvolumen versprechen, doch du musst Keywords nicht eins zu eins übernehmen und hast stilistischen Spielraum. Wieso also die Überschrift „Gamification Beispiele“ integrieren, wenn sie auch „Starke Beispiele für Gamification“ lauten kann? Deine mögliche Traffic-Ausbeute bleibt gleich. 

Vermeide jegliche Form von Stuffing

Wir schreiben das Jahr 2010. Ambitionierte Content Creator möchten ihre Webseite auf Platz 1 der Google-Suche befördern. Um dieses Ziel zu erreichen, platzieren sie ihr Fokus-Keyword so oft wie möglich in ihre Artikel. Manche sind so ausgeklügelt, dass sie ihre Keywords in weißer Schrift auf weißen Hintergrund platzieren. Was zu diesem Zeitpunkt noch funktionierte, wurde nur ein Jahr später, also 2011, von Google durch das Panda-Update unterbunden. 

Keyword-Stuffing funktioniert also nicht mehr. Google bestraft es sogar. Für dich bedeutet das, Keywords nicht krampfhaft in deinen Texten unterzubringen. Das Fokus-Keyword sollte im Meta-Tag, in der H1 und in Zwischenüberschriften vorkommen. Es sollte aber nicht deine Inhalte dominieren oder den Lesefluss stören. Lesbarkeit ist viel wichtiger, denn diese nimmt Einfluss auf die User Experience. Verwende deine Keywords, aber platziere sie nicht in jedem zweiten Satz. Achte lieber auf eine gute Stilistik. 
Beispiel: Für einen Kunden schreibe ich Produkttexte über Spirituosen. Bei einem Text über Rotwein verwende ich aber nicht immer das Wort „Rotwein“, sondern auch alternative Begriffe wie „Tropfen“ oder „Spirituose“. Ein Nachteil war das nie, ganz im Gegenteil.

Die perfekte Keyworddichte gibt es übrigens nicht. SEO-Experten empfinden 1 – 2 % als einen guten Richtwert. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Artikel auch gut ranken, wenn das Fokus-Keyword nur sechs Mal bei ca. 1.000 Wörter vorkommt. Fokussiere dich daher nicht mehr auf die Keyworddichte, sondern betrachte SEO als Ganzes.

Mach dir auch keine zu großen Sorgen, solltest du ein Keyword mal zu oft verwenden – im März 2023 wurde von John Müller bestätigt, dass Keyword-Stuffing nicht ausschließt, dass Inhalte trotzdem als „Helpful Content“ eingestuft werden. Heißt also: Keyword-Stuffing solltest du vermeiden, aber ein „schlechter“ Artikel wird deinen Blog nicht als wertvolle Wissensquelle entmachten. 

Du solltest aber auch andere Formen von Stuffing vermeiden, z. B. dass du zu viele Links platzierst oder Unmengen an Bildern verwendest. Die Mischung macht’s! Genaue Werte bezüglich der Anzahl an Links oder Bilder pro Artikel gibt es nicht. Doch du kannst das ganz leicht prüfen: Lies deine Artikel durch und frage dich, ob sie aus Benutzersicht einen guten Eindruck machen. Du selbst bist ja auch Nutzer und kannst daher beurteilen, ob Artikel die Anforderungen an die User Experience erfüllen oder nicht. 

Achte nicht nur auf das Suchvolumen

Keywords recherchieren, Suchvolumen checken und den Artikel schreiben. Diese Vorgehensweise ist der Grund, weshalb viele Blogs keinen Traffic generieren. Das Suchvolumen wird als ausschlaggebendes Kriterium für die Keyword-Recherche betrachtet, aber es ist nur einer von vielen Faktoren. Wichtig ist unter anderem auch die bereits erwähnte Suchintention deiner Zielgruppe, doch es gibt noch weitere relevante Aspekte.

Zum einen solltest du nicht die Keyword Difficulty ignorieren. Wenn deine Website noch keine SEO-Maßnahmen ergriffen hat, macht es keinen Sinn, Keywords mit einer Schwierigkeit von mehr als 20 oder 30 anzustreben. Diese Richtwerte sollte man nie zu genau nehmen, aber sie bilden dennoch einen realistischen Maßstab ab. 

Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Traffic Potential. Manche Themen werden erst in einigen Monaten oder Jahren so richtig aktuell und versprechen dann auch erst später mehr Reichweite. Vor Ende 2022 haben nur die wenigsten über ChatGPT gesprochen (und geschrieben), aber jetzt ist es in aller Munde. Der Beweis dafür, dass vermeintlich unbedeutende Themen erst Monate oder gar Jahre später ihr Potential entfalten. 

Ich möchte an dieser Stelle auch nochmal die bereits erwähnten Themencluster aufgreifen. Zu Überthemen gibt es fast immer Unterthemen, die auf Long-Tail-Keywords basieren. So ist z. B. „Bild SEO“ das Überthema und „Was ist ein Alt-Text?“ das Unterthema – beide Keywords haben ein gutes Suchvolumen, wieso dann also nicht beide verwenden? Positioniere dich als Experte/In in deiner Nische und bearbeite Themen ganzheitlich. Damit baust du auch deine Reichweite aus. 

Der wohl wichtigste Faktor bei der Content-Produktion ist deine Zielgruppe. Orientiere dich bei Keywords an der Nachfrage deiner potentiellen Kunden. Das Keyword „Programmierer“ hat z. B. weniger Suchvolumen als „Webdesigner“, aber womöglich sucht deine Zielgruppe nach jemandem mit Kenntnissen in HTML oder JavaScript und keinen „einfachen“ Strato-Webdesigner.

Ahrefs Keyword-Recherche
ahrefs Keyword-Recherche

Berücksichtige strategische Aspekte

Deine Blogging-Bemühungen sollen sich ja lohnen. Deshalb verfolgst du mit dem Blogaufbau idealerweise messbare Ziele. Das muss nicht zwingend Website-Traffic oder der Reichweitenausbau sein, auch die Leadgenerierung oder Download-Zahlen eines Freebies können für dich Priorität haben.

Setze Verweise auf andere Blog-Artikel, um deine Zielgruppe mit wichtigen Informationen zu versorgen. Bei einem Artikel zum Thema „SEO 2023“ macht es Sinn, auf einen Ratgeber über die Keyword-Recherche zu verlinken. Je mehr Informationen deine Zielgruppe hat, desto besser wird deine Positionierung. Und das verspricht dir mehr Leads. Vergiss aber auch nicht, Call-to-Actions für die Kontaktaufnahme zu platzieren. 

Ich empfehle dir, Content zu priorisieren, um mehr Leads zu generieren. Es macht nach dem Aufbau einer Website wenig Sinn, direkt mit Ratgebern anzufangen. Stattdessen solltest du erst den Bottom-of-the-Funnel-Content priorisieren, also z. B. Unterseiten zu deinem Leistungsspektrum oder Fallstudien. 

-> Für die richtige Priorisierung deiner Inhalte empfehle ich dir meinen Blogartikel „Nie wieder Planungschaos dank Content Priorisierung„.

Abschließender Tipp für die Umsetzung

Erfolgreich bloggen ist mehr als eine Zusammensetzung aus SEO, Stilistik und User Experience. Es ist ein langfristiges Investment, das deine Marke kommuniziert. Viele haben die Vorstellung, dass Blogs von heute auf morgen mehr Sales oder zumindest Leads generieren, doch diese Vorstellung ist fehlgeleitet. Die Konkurrenz auf dem Markt wächst und die Anforderungen an guten Content steigen immer weiter – dementsprechend werden sich langfristig gesehen nur die besten Blogs durchsetzen. 

Abhängig von deiner Erfahrung im Content Marketing, solltest du dich erstmal tiefgehend mit SEO, UX und Content befassen. Was nicht heißt, dass du nicht direkt starten kannst, aber du sparst dir im nachhinein viele Optimierungsarbeiten. 

Informiere dich regelmäßig über Veränderungen im Content Marketing, denn es gibt keinen Stillstand. Alleine in den ersten drei Monaten vom Jahr 2023 hat Google zwei wichtige Updates ausgerollt – einmal das Core Update, um EAAT stärker in den Fokus zu rücken und einmal das Product Review Update, um Websites mit den wertvollsten Produktratgebern zu honorieren. 

Lass dir beim Blog-Aufbau von einem professionellen Texter helfen, der immer Up-to-Date ist und die Best Practices kennt!

Fazit

Erfolgreich bloggen im Jahr 2023 erfordert Geduld und Hintergrundwissen. Google ändert regelmäßig seine Richtlinien, um hohe Qualitätsstandards sicherzustellen und durch KI gibt es aktuell viele Veränderungen im Content Marketing. Diese Veränderungen stehen ganz im Sinne der User Experience, denn Google-Richtlinien rücken den Nutzer immer weiter in den Vordergrund. Aber auch SEO und eine zielführende Strategie sind essentiell. Eine Kombination aus guter Stilistik, SEO, User Experience und strategischer Aspekte bilden daher das Fundament für den erfolgreichen Blog-Aufbau. 

Freelance Copywriter Sebastian Loos
Sebastian Loos: Gründer der SL Copywriting

Über den Autor

Für Sebastian ist ein guter Text wie ein spannendes Buch: Auf den ersten Blick ansprechend, der Inhalt macht Lust auf mehr und fesselt bis zum letzten Wort.
Seit 2019 unterstützt er KMU in den Bereichen Text, Content & SEO. Seine Schwerpunkte sind Marketing, IT & Software, Automotive, Healthcare und Handel.

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© 2023, Sebastian Loos